Wilder Westen – deine Veränderung

Ich reite mit einem wundervollen Pferd durch den Wilden Westen. Welch Abenteuer. Schon viele sind voraus geritten. Eines Tages werde ich ihnen begegnen und mit ihnen am Lagerfeuer sitzen.
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Ich möchte dir von meinem Ritt erzählen und vielleicht möchtest du eines Tages auch nachreiten oder du sitzt schon auf deinem Pferd.

Wir sind in einer Zeit, da ist das einzig konstante die Veränderung. Klingt locker und lässig, doch ist es mit sehr viel Mut gekoppelt. Es braucht Mut, mit einem selber durch den Wilden Westen zu reiten. Das allerwichtigste ist, dem Pferd und mir zu trauen.
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Im September 2022 stirbt von einem Moment auf den anderen mein geliebtes iPhone. Wir waren gute 9 Jahre zusammen unterwegs. Ich stehe nun da, draussen in der Natur und mein Faden zur Aussenwelt ist tot. Das macht etwas mit mir. In mir kommt ein Gefühl der Hilflosigkeit hoch. Diese ist zu erwarten, wenn wir Menschen uns so sehr von etwas abhängig machen. Ich atme und weiss, dass jetzt eine grosse Veränderung auf mich zukommt, ob ich will oder nicht. Ich freue mich auf diesen Prozess.
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Zu Hause liegt noch ein Seniorennatel und dieses gebrauche ich nun bis ich ein neues Natel für mich kaufe. In einem Natelshop werde ich bestens beraten, jedenfalls fühle ich mich so. Aus irgend einem fixen Grund kaufe ich mir wieder ein iPhone. Der Grund ist ganz klar. Ich möchte das Gewohnte. Ich lehne jegliche neuen Modelle ab, ich wähle die Mitte. Ein eher neueres Modell, mit mittelmässiger Leistung. Ich darf zugeben, dass ich den Umgang mit dem Natel immer schon eher ruhig gestaltet habe. Ich habe immer wieder bemerkt, wie mich das Natel nervös machen kann und generell enorm ablenkt. So pflegte ich ein Minimum an guten Kontakten.
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Nachdem das komplizierte einrichten des iPhones fertig ist, gewöhne ich mich nur sehr schwer an das Neue. Ja tatsächlich ist mir dieses Natel viel zu schnell. Nach drei Wochen bin ich immer noch nicht zufrieden, geschweige denn glücklich. In diesen drei Wochen ist mein Bewusstsein sehr scharf, was die Wahrnehmung der technischen Fortschritte angeht. Mir öffnet es richtiggehend die Augen. Jetzt erkenne ich es für mich. Ich sehe fast nur noch Menschen, die permanent auf ihren Bildschirm schauen, ohne mit den Augen zu Blinzeln. Da sind viele junge Menschen, welche ein Natel mit drei Kameras haben. Da sind kaum noch Menschen, welche die Natur anschauen und miteinander reden. Was für eine Entwicklung.
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Die Grenze ist für mich hier erreicht. Ich wähle für mich meine Menschlichkeit. Ich sehe die Bäume, die Bäche, den Himmel, ich sehe das Leben, ich fühle das Leben. Überall riecht es nach Lebendigkeit. Ich wähle jetzt noch mehr Einfachheit in meinem Leben. Ich steige auf mein Pferd auf und reite mutig los. Mut neigt sich immer dem puren Glück zu.
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Meine SIM-Karte findet den Weg in das Seniorennatel zurück. Auf einmal bin ich doch viele Jahre zurückversetzt in der Einfachheit. Ich staune, wie gut ich noch auf die alte Art SMS schreiben kann. Es macht wieder ganz viel mit mir. Auf einmal merke ich, dass ich mehr Raum brauche um SMS zu schreiben. Also wähle ich das „wenig“ schreiben, dafür ganz klare Worte wählend. Mein Umfeld habe ich informiert, dass ich nur noch über SMS, Mail oder Telefon erreichbar bin. Mein Natel darf sich fast den ganzen Tag ausruhen, denn es ist nicht das Wichtigste. So bin auch ich ruhig und kann die Stille sehr geniessen. Für mich ist es wie eine Rückverwandlung. Ich lasse mich zurück wandeln in die Einfachheit, in das Trauen, dass alle nötigen Kontakte sich finden und wir wieder unser Fühlen und unsere Telepathie aufleben lassen können. Dieser Ritt ist äusserst spannend und doch so sehr ungewohnt. Er ist nur deshalb ungewohnt, weil wir glauben, dass der Massenstrom das einzig Wahre ist. Ich weiss für mich, genau das stimmt überhaupt nicht. Deswegen reite ich für mich im Wilden Westen um das Abenteuer der Wahrheit zu kosten.

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Ich fühle mich mit dem Seniorennatel befreit, frei wie ein Vogel. Ich kann wieder ganz durchatmen. Welch Glück sich in meinem wachen Bewusstsein wieder spiegelt. Ich sehe es als grosse Chance, für mich ein Nein wählen zu können, dort, wo ich nicht mehr dahinterstehen kann. Der technische Fortschritt hat für mich vielerorts seine Grenzen längst überschritten. Ich kann nur für mich entscheiden, was sich gut und nicht gut anfühlt. Dort wo ich für mich das Glück erfahren kann, darf es auch das Glück anderer sein. Vielleicht darf ich dir Mut und Achtsamkeit mit auf deinen Weg geben. Es gibt viele Themen, bei denen wir sehr genau hinschauen und hinein fühlen dürfen, ob es stimmt oder nicht. Dabei hilft uns die konstante Veränderung. Sie ist eine grosse weise Führerin, damit du deine Wahrheit wiederfinden kannst und sie lebendig sein lassen kannst.
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Kommst du auch in den Wilden Westen an das Lagerfeuer? Magst du die Wärme des Feuers und des Lebens?